Dieser Text entstand am 6.12.2019:
Ich liebe unser Haus. Es ist mein ältester und treuster Freund. Es ist ein Familienmitglied für uns. Wenn wir in die Ferien verreisen, betreuen unsere Kollegen nicht nur unsere Tiere, nein, sie hüten auch unser Haus und seinen Garten. Heute vor 93 Jahren ist mein Urgrossvater in seinen (diesen) Neubau eingezogen. 1926. Die Strasse war noch ein Kiesweg und der Hang noch kaum überbaut. Die kleine Föhre, welche er neben das Haus gepflanzt hatte, überragt es heute um viele, viele Meter. Ich bin als Kind darauf in schwindelerregende und mamibesorgende Höhen geklettert und meine Jungs tun heute dasselbe. Im hinteren Garten hatte Urgrossvater seine geliebte Dogge begraben. Und meine ganze Kindheit über habe ich davon geträumt und mir ausgemalt, wie ich Hunde, Katzen, einen Esel und viele Meerschweinchen im und um unser Haus beherbergen würde. Meine Eltern entschieden sich fürs viele Reisen, weshalb zwei Meerschweinchen genügen mussten. Ich lernte auf vielen Reisen viele spannende Länder kennen - mein grösster Wunsch, der nach einem Hund, ging aber nicht in Erfüllung... Heute, 30 Jahre später, wohnen im selben Haus ein Hund, zwei Kater und in einem grossen Aussengehege elf Meerschweinchen. In der Föhre lebt jeden Sommer ein Starenpaar mit Jungen und wir haben eine Igelfamilie im Garten. Der Garten gibt durch seine Bepflanzung mehr zu tun als vor unserer Zeit. Wir verreisen nicht viel. Es stimmt so für uns, denn wir lieben unsere Wurzeln, wir mögen Ferien zu Hause und wir haben uns für die Tiere entschieden. Zwei Anbauten und zwei Terrassen sind zum Haus dazu gekommen und so manches wurde renoviert und erneuert... wie bin ich heute dankbar, geschah das alles liebe- und respektvoll. Elemente wie die alten Türen, die Heizkörper, das Treppengeländer, Holzvertäfelungen und die herrlich hohen Räume wurden so belassen und verleihen dem Haus seinen für mich unwiderstehlichen Charme. Ich suche und finde in der Region oft Möbel mit Geschichte, welche noch von Hand gebaut wurden und ebenfalls viele Jahre auf dem Buckel haben, also zu unserem Haus passen. Nichts ist exklusiv oder finanziell wertvoll - und trotzdem ist jedes Stück in diesem Haus für mich von unbezahlbarem Wert. Es sind die Geschichten und die Gebrauchtspuren, die das für mich ausmachen. Von aussen hätte unser Häuschen ein neues Make-up dringend nötig. Bis wir im Lotto gewinnen (oder genug gespart haben) bewundere ich den alten, bröckelnden Verputz, welcher mein Urgrossvater vor mindestens 50 Jahren das letzte mal erneuern lassen hatte. Vor der Fassade ist die Küche an der Reihe. Auf die freue ich mich seit Jahren! Jaaaaa, ein altes Haus hat dauernd Wehwehchen und es gibt dauernd zu tun... aber ich würde es niemals tauschen wollen. Ich liebe es wie einen alten, treuen Freund. Happy Birthday, Föhrenhaus.
Hast du manchmal auch das Gefühl, das bestimmt grad nur bei dir alles doof ist und es den anderen allen gut geht? Ich war am späten Morgen des 1. August (ein Feiertag, die Schweiz hat dann Geburtstag) nur noch ein Häufchen Elend. Der Tag, an welchem so viele - bestimmt alle!- Leute gemütlich zusammensitzen, festen, geniessen, ausgelassen sind. Nika zitterte und hechelte bereits wegen der Feuerwerks-Knallerei beim Morgenmarsch. Kater Mauro sass aus Angst davor schon im Keller in seinem Versteck. Die beiden taten mir leid und ich war schlecht gelaunt. Aber nicht nur deshalb. So hatte ich den Text zur Ladenschliessung seit zwei Tagen bereit und schob immer noch auf, ihn zu posten. Die Belastung wurde immer grösser. Was, wenn ich es einfach niemandem erzählen und alle im Oktober vor vollendete Tatsachen stellen würde? Ich wollte mit niemandem darüber reden. Ich wollte keine Reaktionen lesen. Schon gar nicht die doofen. Ich wollte nicht vor anderen Leuten zu weinen beginnen.
Nachdem es wegen meiner schlimmen Sieda-Laune und ein paar Mama-Teenie-Missverständnissen bei uns zu Hause am frühen Nachmittag fürchterlicher geknallt hatte als am Feuerwerkhimmel, setzten wir uns ins Auto für einen Ausflug zum Schluchsee im nahen Deutschland. Das Ziel war ein netter Spaziergang und Aufhalt am See ohne Knallerei, dafür mit entspanntem Nika.
Auf der stündigen Autofahrt hielt ich meinen blöden Kummer nicht mehr aus, liess die Tränen unter meiner Sonnenbrille übers Gesicht kullern und sendete den vorbereiteten Beitrag ab. Auf Facebook, Homepage, Instagram. Es war also raus- und wir parkten am Schluchsee.
Der jüngere Sohn, welcher mit musste und sich unglaublich unfair behandelt fühlte, schlurfte - zum ersten aber bestimmt nicht letzten Mal - 500 m hinter uns zur Wirtschaft. Ich hatte keinen Empfang und konnte nicht sehen, wie die Reaktionen ausgefallen sind. Was für ein Glück. Ich wollte es gar nicht.
Ungewöhnlich still und wortkarg sass ich am hübschen Holztisch mitten in der Natur. Mein Mann schien seinen Wurstsalat auch nicht sonderlich zu geniessen, er ärgerte sich noch immer über den sturen - woher er das wohl hat? - Sohnemann, welcher endlich angeschlendert kam. Da wir die warme Küche natürlich verpasst hatten und der Kartoffelsalat aus war, senkte sich seine Laune weiterhin. Lustlos schleckte er an einem Vanille-Cornet. Ganz kurz hatte ich Netz und warf den Blick auf ein paar Reaktionen. Wow. Wie nett die waren. Und verständnisvoll. Ja würdigend! Gar nicht anklagend. Ich begann zu begreifen, dass man meine Entscheidung und mich verstand. Und entspannte mich.
Mitttlerweile war bei unserem Sohn der Zucker durch den Magen ins Hirn geklettert und die Laune verbesserte sich. Nebeneinander schaukelten wir auf dem Spielplatz und Nika, der - der Arme - meine Launen immer sehr genau spiegelt, legte sich entspannt neben den Stuhl von Papa, welcher sich mithilfe des Biers auch schon bisschen gelassener zeigte (also Papa, nicht der Stuhl). Den Rückweg - oh Wunder - nahmen wir gemeinsam und zaghaft plaudernd unter die Füsse, um später das abendliche Seeufer sogar noch ein bisschen zu geniessen.
Zurück in der Schweiz fühlte sich alles plötzlich leichter an. Über alle Kanäle wurde ich mit Reaktionen überschwemmt. Ausschliesslich verständnisvollen Reaktionen. Enttäuschung, Traurigkeit aber vor allem so viel Liebe. So viele gute Gedanken. So viel Sinn. So viel Zuspruch.
Plötzlich entwickelte sich Energie fürs Aufräumen im Kopf und in der grossen Produktion in Zürich. Nicht schnell genug konnte es jetzt gehen. Nachdem ich unter süsser seelischer Unterstützung des jüngeren Sohnes bereits am Montagnachmittag meine Silikonformen aussortiert, geordnet und nach Siedahausen geholt hatte, war am Freitag der riesige Rest dran. So überzeugt, wie ich endlich war und mit euren Beiträgen im Kopf konnte ich radikal räumen - und Kisten packen und anschreiben, von welchen ich auch zu Hause noch wissen würde, was wo drin ist. Irgendwie war es richtig schön, alle meine Formen heimzuholen...
Am Abend stieg ich erschöpft, aber richtig glücklich und erlöst mit meinem Mann und Nika in den Zug nach Zürich. Das Abendessen in meinem Lieblings-Veggie-Restaurant mit Spaziergang durch die Stadt und am See hatte ich mir schon ewig gewünscht und an diesem Tag endlich erfüllt.
Samstagmorgen erwachte ich das erste mal ohne so richtig schlimm niederschlagende Gedanken. Am Nachmittag traf ich Niklas (letztes Bild) zu einer ersten Online-Shop-Sitzung, bei welcher wir dank seinen Recherchen und seinem Wissen richtig gut vorwärts kamen. Wir bestellten Etikettendrucker und sinnvolles Verpackungsmaterial.
Jeden Tag nähere ich mich nun ein Stück Siedas Wurzeln. Sieda ist nicht weg, ich höre auch nicht auf damit. Nie im Leben. Nur DAS nicht. Ich schliesse den Laden und kehre lediglich zur Basis zurück. Ich werde endlich wieder Zeit finden für das, was ich am liebsten mache: handwerken, malen, schreiben. Alles ohne Druck. Und was dann passiert, steht in den Sternen...
Ich danke dir unendlich fest für deine Anteilnahme, den Zuspruch und deine Freude an Sieda ❤️.
Deine Simone
Ich habe jetzt über eine Woche auf schöne, originelle, besondere Worte und Sätze gewartet. Buchstaben, welche sonst so leicht von der Leber weg durch die Finger in die Notizen des iPhones fliessen. Aber sie kommen nicht. Jedesmal verschleiern Tränen meine Augen, sie verstopfen das Sprachzentrum und machen die Sicht auf das Display schwierig.... was mir denn so schwer fällt zu sagen? Das hier:
Das Siedalädeli schliesst ab 1.10.19 für immer seine Türen. Vorbei sind die jahreszeitlich eingerichteten, stimmungsvollen Zeiten in der weissgemusterten Siedawelt. Diese unzähligen wertvollen Begegnungen. Das Klingeln der alten Kasse, der Geruch nach Beton. Das Rascheln des Seidenpapiers. Die spannenden Gespräche, die Freude an den einzigartigen Produkten.
Warum, fragst du dich vielleicht? Und warum so plötzlich? Weil die Schwelle erreicht ist. Weil Sieda zu gross wird. Weil Umsätze und Anzahl Produkte dauernd wachsen. Hä? Willst du wissen... das ist doch toll?! Nein. Leider nicht. Nicht in meinem Fall. Denn wir können nichts automatisieren! Meine Produkte werden von A-Z von Hand gefertigt. Je mehr Produkte über den Tisch gehen, desto mehr Masse und Arbeit stecken dahinter. Und immer weniger (egal was: Zeit, Nerven, Musse und Geld) bleibt für mich. Tag und Nacht bin ich mit dem Herzen bei Sieda, arbeite jeden Tag Stunden dafür. Ich liebe es. Es ist ein Teil von mir. Ich bekomme mittlerweile weltweite Bewunderung, Ansehen, Staunen, Angebote für Messen und Märkte... aber davon kann ich mir keine freien Tage eintauschen, nicht mehr Lagerplatz organisieren, nicht meine Familie miternähren, dem Tag nicht mehr als 24 Stunden geben, nicht einen Sieda-Angestellten bezahlen, um die Jungs täglich gemütlich irgendwo im Aargau von Trainings abzuholen, keine Heinzelmänner fürs Tragen und Sortieren organisieren, nicht die Bedürfnisse der Familie für ein paar Jahre einfrieren, keine Renovationen am Haus tätigen. Damit kann ich an den Wochenenden nicht beim Sport der Jungs dabei sein. Ich konnte Sieda und die Familie immer irgendwie aneinander vorbeisteuern. Ganz knapp manchmal, aber es ging immer. Weil wir alle Sieda und das Lädeli lieben! Meine Rettung, um selber nicht ganz auf der Strecke zu bleiben, war immer Nika🐶 - dank ihm verbringe ich täglich bis zu drei Stunden in der Natur, wo ich runterfahren oder nachdenken, kopfplanen und mich körperlich auspowern kann. Als Huschiwuschi, die eh nicht ruhig sitzen kann, brauche ich keine Feierabende oder freien Wochenenden. Ausserdem wurde ich von euch, meinem Motor, dauernd in Bewegung gehalten. Aber irgendwann reichen die Tage und das Fassungsvermögen des Kopfes trotzdem nicht mehr.
Ausschlag zu diesem kurzfristigen, schmerzhaften Schritt gaben schlussendlich Probleme mit der Produktion. Die Stiftung hat es sich trotz meiner Warnung viel einfacher vorgestellt und ist nun überfordert mit den Qualitätsansprüchen und der Menge, obwohl noch nicht mal die grossen Herbst-/Winterbestellungen in Arbeit sind. Meine hundert, aufwendig selber hergestellten, wertvollen Silikonformen gehen durch die mangelnde Feinmotorik kaputt. Die Qualität der Siedalinge war durch die Stiftung anfänglich besser denn je. Schnell stellte sich aber heraus, dass dies leider nur mit dauerhafter Unterstützung der Fortgesetzten geht, was im Alltag natürlich nicht möglich ist. Schnelles Handeln wurde nötig.
Nachdem die Vernunft ihren Entscheid gefällt hatte, begann das innere Siedakind zu toben, kratzen, beissen, schreien. Es wechselte ab zwischen Trauer und unbändiger Wut - um dann weinend zusammenzubrechen. Irgendwann konnte ich mit erträglichen Schmerzen an die Situation denken. Und darüber nachdenken. Alle drei Jungs in meiner Familie lebten die Trauer betreten mit. Der ältere Sohn suchte nach Gründen um mir aufzuzeigen, dass alles auch so gut wird. Der jüngere Sohnemann umarmte mich und meinte glücklich: „Mama, chasch du jetzt am Samschtig würkli immer mini Mätsch go luege?“ Alle drei haben sich in den vergangenen acht Jahren nie beklagt, mein Mann mich auf meinem Sieda-Weg pausenlos unterstützt und nie etwas bezweifelt oder kritisiert. Wir vier haben schlussendlich auch jetzt einen Weg gefunden, wie Sieda weiterleben kann. Er lautet: back to the roots. Ich werde wieder eine Ein-Frau-Show. Ohne Mehrwertsteuern. Ohne hunderte von abgeholten Teilchen. Ohne Warenrumschieben. Ohne Versicherungen. Ohne Löhne. Ohne Mieten. Ohne Produktionskosten. Ohne den gesamten Hintergrund, welchen du vielleicht gar nicht so sehr mitgekriegt hast. Wahrscheinlich auch ohne meine Malerinnen, welche ich unendlich schätze, das beste Team ever. Ich werde euch so vermissen!
Ich baue mit Studentsuperhilfprofi Niklas, welcher mich schon mal dazu überreden versuchte, einen Online-Shop auf, wo ich zunächst während ein paar Monaten alles aus dem Laden verkaufen werde (ja, da freuen sich bestimmt einige!). Anschliessend entscheide ich für mich, was ich wann und wie oft mit viiiiiiiel Liebe giessen, bemalen und in den kleinen, aber feinen Online-Shop stellen werde. Alles natürlich immer mit der Option, siedamässig hübsch in Geschenke zu verpacken. Vielleicht helfen mir auch die Malerinnen dabei? Ich werde sehen... Der ganze Online-Auftritt bleibt sowieso. Hast du das Lädeli nie genutzt oder besucht, rückt Sieda durch den Versand gewissermassen sogar näher zu dir. Und wer weiss - vielleicht erfülle ich vielen AnfragerInnen und mir ja den Wunsch nach einem Kurslokal, wofür ich nie Platz und Zeit hatte? Und habe wieder den geliebten Kundenkontakt!
Für alle anderen - die geliebten LadenkundInnen - wird sich etwas verändern. Es tut mir unendlich leid, dass ich euch ein Stück harmonische Welt wegnehme. Ich mache es nicht, ohne gekämpft zu haben. Aber - so ticke ich überall: ich mache etwas ganz oder gar nicht.
Tausend allerliebsten Dank für alle deine Unterstützung, dein Interesse und deine Freude an den Siedalingen im Laden, an Nika und mir❤️.
Deine Simone
Ganz fest guten Abend hinaus in die SiedafreundInnen-Welt!
Auf dem ersten Bild hat Pascal eingefangen, was in der Adventszeit 2018 gleich mehrmals wöchentlich passierte: ich bin über der Arbeit eingeschlafen. Ja-haaa, am Tisch🙈! Manchmal mit hässlichem letzten, grossen Pinselfarbfleck auf dem zu bemalenden Siedaling. Oder wie in einer schlechten Werbung mit dem Kopf auf der Tastatur. Was für ein intensive Zeit! Sieda hat mich im 2018 in den drei Monaten Weihnachtsgeschäft ziemlich herausgefordert und an meine persönlichen Grenzen getrieben. Erstmals ganz alleine Chefin ohne die Unterstützung von Daniela, Sieda stetig wachsend und ebenso anspruchsvoll wie ich. So erlebte ich in meinem Sieda-Achterbahnwägeli eine rasant Berg- und Talfahrt zwischen Übermut, Begeisterung, Panik, Dankbarkeit, Fleissanfällen, Unglauben, Freude, Schlaflosigkeit, Albträumen (ich komme zum Laden, nichts ist parat und die ersten KundInnen wollen hinein), Begeisterung, Überdruss, Überforderung, Zärtlichkeit für und Frust wegen Sieda. Ich packte immer mehr in die Tage und Nächte, versuchte meine Familie nicht zu belästigen oder belasten und den Alltag wie gehabt weiter zu schaukeln. Immer wieder habe ich mir vorgestellt, wie ich mich an Weihnachten fühlen würde. Erlöst, glücklich, frei, hoffentlich zufrieden und dankbar für ein erfolgreiches Weihnachtsgeschäft....? Oh ja, das war ich wirklich! Ich fühlte mich wie ein nicht mehr praller Heliumballon, welcher fluffig weich und bisschen unkoordiniert und knapp über der Erde schwebte. Der Weihnachtsabend war noch nie so entspannt! Ich hatte keine Ansprüche oder Strukturen, keine Energie, wegen irgend was auszuflippen, Perfektion blieb aus und machte Zufriedenheit platz, ich machte keine Vorgaben und wollte unsere Tiere und uns vier einfach glücklich sehen. So wurde auch das Essen (und seine Vorbereitung) am 25.12. mit 16 Personen, welches dieses Jahr bei uns stattfand, entspannt und zufrieden. Da meine malsüchtigen Finger sowieso keinen Tag Ruhe finden, habe ich es noch geschafft, Serviettensterne für das Familienessen zu malen. Einige Tage mit viel Natur und gemütlichem Erledigen kleinster Dinge im Haus folgten, Tage, bei denen man sich später fragt: „Was haben wir eigentlich gemacht?“ und die zufriedene Antwort lautet „Keine Ahnung, aber es tat gut“ Ja, egal. Es tut gut. Es ist gut. Und das alleine zählt. Gestern wurden alle Sterne und die weihnächtliche Deko vom Wohnbereich in den Estrich verbannt (wie gut diese Luftigkeit tut!), bevor wir mit der ganzen Familie (!) während Stunden das Lädeli von Weihnachten befreiten (Gegendeal: Pizza von dieci). Oh ja, Sieda mausert sich schön langsam zu einem Familienunternehmen. Ohne Murren und mit einer grossen Portion Fleiss halfen alle mit... mir gefiel es total, wie Nika in seinem Bett schlummerte und meine drei Männer für mich Weihnachtsdeko aussortierten, in den Gang brachten und ich sie in Kisten einsortieren konnte. Es wurde gesaugt, Ministernchen aus Körben geklaubt, alles mit Vorsicht gezügelt und umgehängt. Boah. Es ging hundert mal schneller, als wenn ich alles alleine hätte machen müssen. Heute dann fuhren wir Erwachsenen wieder hin, Pascal brachte sogar seinen Spezialaufsatz für den Staubsauger mit und entfernte alles wegsaugbare des vergangenen Jahres, während ich neutral einräumte. Vor zwei Stunden wünschten wir allen Siedalingen einen guten Jahreswechsel und schlossen die Türe zu einem wunderschön sauberen, ordentlichen Lädeli.
Am Donnerstag, 3.1.2019 öffnet es das erste mal zwischen 10 und 15 Uhr wieder die Türen.
Hey! Nimmst du alles genug gemütlich? Wir quetschen uns jetzt zu fünft aufs Sofa, um den zweiten Teil von „Herr der Ringe“ zu sehen. Ja, so viel Sitzleder habe ich sogar im Moment! Naja, es bleibt mir gar nichts anderes übrig... wenn der jüngere Sohn sich wieder wie bei eins gruslig fasziniert an mich klammert, komm ich eh nicht weg...
Alles Liebste - ach ja! Und einen besten Start ins 2019...
Simone und Jungs
www.sieda.ch
Was für ein Wunder! Als ich heute die Türe zum geliebten Siedalädeli geöffnet hatte, wartete dahinter Weihnachten. Sterne und ihre Freunde in allen Formen und - ähm, nein - natürlich nicht in allen Farben. In überwiegend weissen, grauen, naturfarbenen, braunen Farbtönen. Tische und Körbe voller adventlicher Andeutungen. Lämpchen. Heimelige Stimmung. Was für ein Wunder!
Du glaubst mir nicht? Recht hast du. Das Lädeli hat leider nicht gezaubert, sowas kann es leider doch nicht... eher war ich am Wochenende zwischen drei Handballspielen und -trainings der Jungs und Wanderungen in der Natur während 12 Stunden im Lädeli, um Weihnachten einzurichten. So viele hübsche Dinge hüpften und sprangen mir aus duzenden von vorbereiteten Kisten entgegen und wollten beschriftet und platziert werden. Wären da nicht der gechillte Nika🐶 und die tolle Musik gewesen, hätte ich zwischendurch ganz bestimmt ein paar sehr böse und sehr laute Wörter durch den Raum geschickt. Irgendwann - wie immer bei solchen Aktionen - wich das Chaos dann aber einer Ordnung, Struktur, Vorfreude... und tja, meine liebe Familie hat die freie Zeit nicht nur ganz flexibel um Sieda und mich herumgebaut, nein, mein Mann fand erst noch eine gute Lösung, um den Raum noch besser auszuleuchten.
Hast du gewusst? Per sofort und bis Weihnachten öffnet das Lädeli auch jeden Samstag... hier findest du immer alle Öffnungszeiten.
Bitte erwarte nie, dass dieses oder jenes im Angebot zu finden ist... wir sind ein kleiner Betrieb und keine Fabrik, die Malerinnen und ich arbeiten schon länger viel viel viel mehr als sonst - dennoch ist nicht immer all das da, was du vielleicht letztes Mal angetroffen hast. Lass dich vom aktuellen Angebot überraschen. Danke auch, dass du eine grosse Portion Gelassenheit und manchmal Geduld mitbringst (wobei du ja durch den Self-Checkout-Tisch auch schnell wieder weiter springen könntest).
Deine Simone mit Nika
sowie Malerinnenteam Doris, Florence, Nicole & Tammy
Dich nimmt Wunder, was mit den alten Paletten im Gefängnis gezaubert wurde? Ich verrate es dir weiter unten.
Das hier ist eine Liebeserklärung an den Herbst. Hitzegesättigt und sonneaufgetankt erfreue ich mich an seinen milden Farben, den Früchten in Feld&Wald, seinem mystischen Nebel, seiner Frische, den Stoppelfeldern, an seiner müde gähnender Natur, den kürzer werdenden Tagen und den gemütlich länger werdenden Abenden. Ich liiiiiiiiiiiiebe Herbst: die Natur geht schlafen und Kerzenlicht, Einrichtung und Deko werden wieder wichtiger. Gleichzeitig mit den Eichhörnchen nisten wir uns ein für eine gemütliche, heimelige Winterruhe.
Und weil ich ihn so liebe, durften die fleissigen Heinzelmänner im Gefängnis meine Herbstsilikonformen schon ab Juli tagtäglich mit Beton füllen. Es schlüpften unzählige Herbstlinge, darunter auch zwei neue Eulenformen und eine neue Federschale. Auf die Malerinnen verteilt, entstanden wie immer einzigartig bepinselte Sieda-Einzelstücke, welche in den vergangenen Tagen zum Siedaladen getröpfelt kamen. Und da sind sie nun! Ein alter, dunkler Tisch durfte als Grundlage für die Herbstdeko in den Laden ziehen. Und nach vielen Stunden und noch mehr ausgepackter Kisten ist das Lädeli seit heute auf Herbst umgestellt. Viel Holz, viel Wärme, Eichhörnchen, Eulen, Kürbisse, Eicheln, Tannzapfen, Kerzenlicht.
Und tataaaaa! - da wären wir auch schon bei Siedas neuem Produkt. Anhand meiner Masse und Skizzen fertigte die Schreinerei des Gefängnis Lenzburg für mich aus den zu ihnen gebrachten Einwegpaletten einfache Holzkisten. Hey, und was für welche! Auf meinen Wunsch hin wurden keine Kanten geschliffen und das Holz zwar farblich abgestimmt, aber nicht behandelt. Ihre Optik finde ich himmlisch. Vor allem ihr Boden ist ein kleines Kunstwerk für sich. So verliebt bin ich, dass ich die Kisten vorerst nicht wie geplant für Adventskranzgestecke nutzen werde, sondern nackig zum Verkauf anbiete. Ab sofort. Aufgestellt oder an eine Wand geschraubt (im Laden hängen Beispiele) dienen sie als tolle kleine Regale für Nützliches oder „Bilderrahmen“ für Ausstellungssächeli (auch Beton passt optisch hervorragend ;-)). Auf dem Tisch als Schreibsachenzuhause, in der Küche für Gewürze, bei der Haustüre mit ein paar Haken als Schlüssel- und Sonnenbrillendaheim. Das grobe Holz sieht auch dicht angepinselt toll aus, da sein Alter auch so noch gut erkennbar ist. Und egal wie: Wir recyceln alte Paletten, schenken ihnen neues Leben - und dies nur 14 km entfernt in der Schweiz und von Hand produziert. Toller Gedanke, nicht wahr? Also mir gefällt er ganz wahnsinnig!
Ungefähre Masse der upgecycleten Altholzkisten:
25x25cm
40x15 cm
Preis: 38 Fr.
Ich freue mich fest auf die Tage im herbstlich dekorierten Lädeli... magst du mich besuchen?
Kommenden Dienstag bin ich wie immer 14-17 Uhr und ZUSÄTZLICH von 18 bis 19.30 Uhr für alle Interessierten da, Donnerstag wie immer 10-15 Uhr.
Hab einen gemütlich Sonntagabend!
Deine Simone mit Nika🐶
Manchmal gibt es Entscheidungen, welche nicht mit dem Herzen gefällt werden dürfen. Auf gar keinen Fall. Es wird am besten gar nicht erst gefragt! Frau Vernunft verriegelt die Türe und
übernimmt trotz Herzschmerz und eigentlich tiefer Erschütterung die Verantwortung. Sie weiss, was das Beste sein wird und wie der Weg dahin aussehen soll.
Bei einer Sieda-Mami ist das nun passiert. Nach vielen schlaflosen Nächten, traurigen Gesprächen und verweinten Taschentüchern kam sie (und später beide Siedafreudinnen) zum Entschluss, dass
diese Entscheidung für ihre Familie und sie das einzig richtige sei: Daniela wird das Siedaboot anfang Juli verlassen. Sie muss richtiges Geld verdienen und wird ihre geliebte
Lehrerinnenstelle an der Schule prozentual so weit hochschrauben, dass ein Doppelleben mit Sieda (oder Duzendleben mit Familie, Kindern, Haushalt, Ausgleichen, auch mal schlafen etc)
unmöglich realisierbar wäre.
Punkt.
Ob wir uns das vorstellen können? Nein!!! Ob uns das wehtut? Unendlich!!!
Es tut uns vor allem leid für uns beide. Für unsere gemeinsame Zeit. Unsere Freundinnenzeit. Unser Baby Sieda.
Ob es mit Sieda weiter gehen wird?
Oh ja. Für diese Entscheidung brauchte Simone - im beschriebenen Moment überfordert und von der Familie so süss über- und fremdstimmt - nur einen einzigen, verweinten Abend. Sehr deutlich und aus dem Herz heraus kam die Antwort: Sieda gehört zu ihr und sie zu Sieda. Die Arbeit mit Beton, der Handel mit dem Gefängnis, das Abwechslungsreiche, die Herausforderungen, das Führen der Firma, das tägliche Bemalen, Dekorieren, das Ausdenken von Stilrichtungen, das Schreiben der Texte, der Kontakt zu KundInnen und euch sowie diese tiefe Liebe zum Lädeli: sich kann sich ein Leben ohne Sieda im Moment nicht vorstellen. Es wäre so viel ruhiger und einfacher, aber auch so viel leerer und zu eintönig.
Ein Anruf bei den beiden wichtigsten Malerinnen, Tammy und Nicole (beide malen neben Si&Da täglich für Sieda), machte Mut und gab die nächste Stimme für Sieda. Tammy und Nicole möchten nicht aufhören, bemalen unendlich gerne Siedas Produkte, freuen sich auf weitere Zeit mit Sieda... sie ermutigen Simone, unbedingt weiter zu machen.
Und du? Du wirst nicht viel merken. Wie zu jedem neuen Schuljahr verändern sich nach der Sommerpause ab August die Öffnungszeiten... Spezialaufträge dauern ab und zu länger und werden teurer als die Basissachen. Daniela wird fehlen! Ihr ansteckendes, glockenreines Lachen wird Simone nicht nachahmen können. Die lockigflockige, herzlich unbeschwerte Art wird nicht mehr den Raum erfüllen. Ihre Abwesenheit wird eine grosse Lücke hinterlassen.
Da ein Abschied und Abschluss aber auch ganz viel Neuanfang bedeutet und frische Energie freisetzt, ist Simone guter Dinge, das Ganze mit Wuffi Nika rocken zu können. Sie freut sich ganz, ganz fest auf die kommende Zeit. Das wird schon. Irgendwie.
Daniela und Simone werden ihre innige Freundschaft während ihrer Freizeit pflegen - das schaffen wir. Denn:
Die besten Freunde sind nicht die, die du jeden Tag siehst, sondern die, die du in deinem Herzen hast...
Allerliebste Daniela, nun rinnen bei Simone schon wieder die Tränen. Die Zeit mit Sieda und dir war herrlich - Danke.
Deine Simone und dein Nika
Allerliebsten Dank an die für uns allerbeste Fotografin Andrea Kuehnis für diese für uns so wertvollen Freundinnenbilder. www.andreakuehnis.com
Es weihnachtet sehr! Nachdem wir mitte November unser gesamtes Lädeli in weihnächtliche Stimmung getaucht und vorweihnächtlich verwandelt haben, bieten wir seit Wochen Adventsdeko, Geschenkideen und ganz viel Kerzenlicht. Unglaublich, wie oft wir Besuch bekommen und wie schnell die Siedalinge verkauft werden und zu neuen Besitzern wandern dürfen. Täglich bemalen Si & Da, beide fleissigen Malerinnen Tammy und Nicole und ein paar sporadische Sieda-Malerinnen in stundenlanger Pünktliarbeit Produkt um Produkt... herrlich, für unseren Beruf das tun zu dürfen, was wir lieben! Alle Produkte wandern in den Laden, wo sie sich auf Kundschaft freuen. Magst du uns auch besuchen? Nur hereinspaziert!
Dürfen wir vorstellen? Das ist er also. So sieht er aus! DAS ist unsere neue grosse Liebe, unser Sieda-Laden. Alle Siedalinge (und wir beide 😄) haben den Umzug heil überstanden und fühlen sich im neuen Lädeli schon sichtlich wohl... Wir sind
aufgeregt und können es kaum erwarten, in einer Woche die Türen zu öffnen.
Aber weisst du was? Unsere Luft ist jetzt wirklich "bisschen draussen" und der Laden viel zu klein für eine Eröffnungsfeier. Es gibt deshalb keine Ballone, kein Kuchen, kein Sekt und keine
Ansprachen. Können wir bitte einfach so tun, als ob wir nicht umgezogen wären? Wir wären so froh! Wir würden gerne ganz schlicht nächste Woche den Laden öffnen, euch bisschen verteilt
reinschneien sehen und gleich in den ganz normalen Siedaladen-Alltag hüpfen. Wäre das möglich?
Lageplan und weitere Daten findest du hier auf der Homepage, das erste mal öffnen wir am Freitag, 27.10.17 von 10-15 Uhr. Ohne Tohu-wa-bohu. Nur mit den Siedalingen und uns.
Und wir freuen uns sooooo!!!
Deine Sieda (Si&Da)
Ps: Danke an www.buerki-moser.ch aus Wettingen für die wunderbartolle Fensterbeschriftung, www.schreinereiberz.ch für den genialen Holz-Einbau, www.dueggelin.ch für die wieimmerprofessionelle Farbberatung und -verkauf, dem ganzen Oederlinteam für die Freude und Unterstützung, dem Zügelteam für den Einsatz von Zeit&Muskeln und unseren Familien für die Hilfe, Mitfreude und dafür, dass wir manchmal einfach in unser Siedaland abrauschen dürfen. Ah ja, Lieblingshund Nika: dass du - egal wann, wo und wie, an unserer Seite bist und uns bedingungslos liebst und vertraust.
Noch vier Wochen neugieriges, vielleicht sogar vorfreudiges Warten für dich und wirklich harte Arbeit für uns. Gespickt mit ganz viel Vorträumen, Freude am Werkeln, Einrichten und Einräumen. In Siedahausen ist - nach vielen, vielen Stunden - fast alles in Kisten verpackt. Der grosse Zügeltag ist nicht mehr allzu weit entfernt. Und hey, im Fall:
Wir schwören! Im nächsten Leben falten wir Origami. Und wenn wir DANN in ein grösseres Geschäft umziehen, dann leihen wir uns genau EINE grüne Kiste aus, legen alle unsere Habe hinein und tragen sie auf dem kleinen Finger zu Fuss zum neuen Lädeli.
Aber es ist das alles wirklich Wert. Denn, hach, jaaaa.... es strömt jedes einzelne Mal, wenn wir dort drinnen in unserem kleinen Lädeli stehen oder werkeln. Dieses heimelige, wohlige, gelandete Gefühl.
Hast du gesehen? Unsere Hauptmalerinnen (mit Si&DA) Tammy (will leider auf kein Bild ;-)) und Nicole (auf einem der Bilder) haben wieder wunderschöne bemalte Stücke gebracht. 165 (!!!) Stück insgesamt. Im Hintergrund arbeitet das Gefängnis für uns ganz normal weiter, dasselbe gilt für die geliebten Malerinnen. Wir sind soooo dankbar.
Die neuen Zeiten, Daten und die Adresse des neuen Lädelis findest du unter "Öffnungszeiten".
Deine Sieda